Der Aal
Der Aal oder Anguilla anguilla L trägt verschiedene Bezeichnungen, die sich auf seine Größe, sein Alter und seinem Lebensraum beziehen.
In seinem Jungstadium wird er zum Beispiel als Glasaal bezeichnet, zu dieser Zeit ist der Aal beinahe komplett durchsichtig.
Weitere Namen sind Flußaal, Gelbaal, Silberaal, Blankaal oder Steigaal. Er trägt den wissenschaftlichen bzw lateinischen Namen „Anguilla anguilla L„, im Englischen heißt er „Eel“ und im französischen wird er wie im lateinischen als „Anguille“ bezeichnet.
Der Aal ist aufgrund seiner untypischen Körperform leicht von anderen Fischen zu unterscheiden. Seine Körperform ähnelt der einer Schlage, die Rückenflosse beginnt weit hinter den Brustflossen und geht in die Schwanzflosse über. Selbiges geschieht mit der Afterflosse. Bauchflossen besitzt er keine.
Wer bereits einen Aal in seinen Händen halten durfte hat sicherlich schnell gemerkt wie stark ein Aal am schleimen ist. Mit seinem Schleim und seinen winzigen, ovalen, länglichen Schuppen ist es beinahe unmöglich diesen Fisch mit den Händen zu bändigen.
In seiner Zeit als Blankaal, also die Zeit nachdem der Aal als Glasaal bezeichnet wird, reicht seine Farbe von oliv bis ins grau, dabei ist sein Bauch gelblich. Erst nach 4-10 Jahren im Süßwasser nennt man den Aal auch Blankaal, nun ist sein Bauch silbrig und sein Rücken dunkel grau bis hin zu dunkelgrün. Männliche Aale erreichen eine Gesamtlänge von ca 50cm und ein Gewicht von rund 200g. Weibliche Aale dagegen können drei mal so groß werden und ein vielfach höheres Gewicht erreichen. Man sagt das die Weibchen bis zu 150cm lang und 6 kg schwer werden können, wobei solche Fänge dann doch eher die Ausnahme sind.
Der Aal ist ein Fisch der zum laichen von den Flüssen ins Meer wandert, dieses Verhalten nennt man „katadrom„. Es ist nicht zu verwechseln mit dem gegenteiligen Begriff „anadrom“, welches das hinauf schwimmen der Flüsse zum laichen bezeichnet, wie es zum Beispiel der Lachs tut.
Als Jungaal bzw Glasaal zieht er die Flüsse hinauf bis in die Barben- und Äschenregion. Dabei kann er starke Strömungen und sogar Wasserfälle wie den Rheinfall hinaufsteigen.
Aale sind dämmerungs- und nachtaktive Jäger, welche sich tagsüber an Überhängen, Steinpackungen, Wurzeln, Schlamm oder Pflanzen am Grund verstecken.
Bei den Verstecken von Aalen sind keine Grenzen gesetzt, das er in den kleinsten Lücken und Ritzen verschwinden kann, was ein sicheres landen dieser Fische häufig erschwert.
In der Dämmerung zieht er los um zu jagen. Dabei ist der nicht sehr wählerisch. Er vertilgt überwiegend Fische, Würmer, Schnecken, Muscheln und Krebse und macht auch nicht vor fremdem Fischlaich halt.
Nach etwa 15-18 Jahren Aufenthalt im Süßwasser beginnt die Geschlechtsreife. Ist diese erreicht wird der Aal als Blankaal bezeichnet und wandert zum laichen in den Sargasso See im Westatlantik.
Die Paarung der Aale ist bis heute noch ein großes Rätsel und wenig erforscht, sodass es darüber bisher noch kaum Informationen gibt.
Das Vorkommen der Aale ist riesig. Er lebt in Flüssen, Seen und Kanälen in ganz Europa, die in Verbindung mit dem Atlantik stehen.
In vielen Europäischen Seen wurde der Aal besetzt, daher ist er auch in sehr vielen natürlichen und künstlich angelegten Binnenseen anzutreffen.
Leider werden an den Küsten durch den Kommerziellen Fischfang sehr viele Glasaale abgefangen, wodurch es nur wenige Flussaufwärts schaffen. Der Glasaal gilt in manchen Ländern als Delikatesse.
Der Aal ist nicht als gefährdet eingestuft obwohl es kein Geheimnis ist das seine Zahlen in unseren heimischen Flüssen immer weiter sinken.